9th Symposium on Finance, Banking, and Insurance Universität Karlsruhe (TH), Germany, December 11 - 13, 2002 Abstract |
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Lars C. Bernstein |
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Justus-Liebig-Universität
Gießen |
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Kaum eine
Branche ist so weitreichenden Veränderungen ihres
Umfeldes ausgesetzt wie die deutsche
Versicherungswirtschaft seit der Verwirklichung des
europäischen Binnenmarktes. Neben einer Verschärfung
des Wettbewerbes sind es vor allem die immer
anspruchsvoller und preisbewusster werdenden Kunden, die
unternehmenspolitische Maßnahmen zur Verbesserung der
Kundenorientierung und Senkung der Verwaltungskosten
erforderlich machen . Seit dem Beginn der neunziger Jahre
werden virtuelle Organisationsformen zur Steigerung der
Kosteneffizienz und Erhöhung der Flexibilität von
Unternehmen konzipiert. So werden virtuelle Banken immer
häufiger zum Untersuchungsobjekt der Finanzwirtschaft.
Erste Umsetzungen dieses Konzeptes scheinen die hohen
Erwartungen zu erfüllen, wie etwa das Beispiel der
Advance Bank zeigt. Vor diesem Hintergrund stellt sich
die Frage, ob sich auch für Versicherungsunternehmen
durch die Wahl einer virtuellen Organisationsform
Wettbewerbsvorteile realisieren lassen. Die verschiedenen
Interpretationsmöglichkeiten machen eine differenzierte
Betrachtung des Begriffes virtuell erforderlich. Vom
Begriff der virtuellen Bank ausgehend werden
anschließend verschiedene Sichtweisen eines virtuellen
Versicherungsunternehmens diskutiert. Dabei wird
insbesondere die Dezentralisierung durch Auslagerung
betrieblicher Funktionen in den Versicherungsvertrieb
betrachtet. Die Untersuchung der relevanten
Schlüsseltechnologien zeigt, dass die vorgestellten
virtuellen Organisationsformen für
Versicherungsunternehmen realisierbar sind. Eine
Betrachtung der Auswirkungen der Virtualisierung auf
Versicherer, Agenturen und Kunden macht deutlich, daß
sich Wettbewerbsvorteile - durch verkürzte
Bearbeitungszeiten und Verbesserung der Kosteneffizienz -
erzielen lassen. |
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