9th Symposium on Finance, Banking, and Insurance
Universität Karlsruhe (TH), Germany, December 11 - 13, 2002

Abstract





 


Kurzfristige Persistenzen und Asymmetrien in der deutschen Zinsstruktur?

 
 

Martin T. Bohl

   
 

Justus-Liebig-Universität Gießen


 
 

Die neueren empirischen Untersuchungen zur deutschen Zinsstruktur stützen sich auf die modernen Verfahren der Ökonometrie und verwenden Integrations- und Kointegrationstests zur Analyse der Zinssätze und deren Beziehung zueinander. Als theoretische Grundlage dient dabei meist die Erwartungshypothese der Zinsstruktur. Kennzeichnend für die zur empirischen Analyse verwendeten Kointegrationstechniken von Johansen sowie Engle und Granger ist die implizite Annahme, daß für jede Periode eine Tendenz zum Attraktor besteht und symmetrische Anpassungen vorliegen. Dieser Entwicklung muß der Spread zwischen lang- und kurzfristigen Zinssätze nicht notwendigerweise folgen. Es sind kurzfristig persistente Abweichungen vom Attraktor und asymmetrische Anpassungen zum Attraktor möglich, so daß die herkömmlich implementierten Kointegrationstechniken einer Fehlspezifikation unterliegen. Demgegenüber erlauben Threshold Autoregressive und Momentum Threshold Autoregressive Kointegrationstechniken die Modellierung von kurzfristigen Persistenzen und Asymmetrien in der Zinsstruktur. Infolge der ökonomischen Bedeutung der Zinsstruktur sind zusätzliche Informationen über die Eigenschaften des Spread von zentralem Interesse. Daher wird auf der Grundlage der neuen Kointegrationstechniken die deutsche Zinsstruktur mit Monatsdaten für den Zeitraum von 1977 bis 1998 untersucht.



   
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