9th Symposium on
Finance, Banking, and Insurance
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Marcus Cieleback |
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Lehrstuhl VWL I, |
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Die bisherigen Analysen des Bausparens vergleichen typischerweise die Kosten einer Bausparfinanzierung mit denen eines Hypothekardarlehens mit vorangestellter Ansparphase. Ein entscheidender Aspekt der Bausparfinanzierung, die Absicherung gegen das Zinsänderungsrisiko, bleibt bei diesen Untersuchungen jedoch unberücksichtigt. Die Besonderheit des Bausparens besteht aber gerade darin, daß bereits bei Vertragsabschluß, also bei den Standardbausparverträgen 7 bis 8 Jahre vor der Darlehensinanspruchnahme, eine Zinssicherung für das Bauspardarlehen erfolgt. Ausgehend von einer Untersuchung des Vertragsablaufes eines Bausparvertrages und einer Analyse der Entscheidungssituation des Bausparers bei Zuteilung seines Bausparvertrags, wird gezeigt, daß der Bausparvertrag Elemente einer (Zins-) Option enthält. Bei der Zinssicherung im Rahmen des Bausparvertrages handelt es sich um eine Option auf einen Amortisationsswap oder um eine Option auf ein Forward Rate Agreement mit im Zeitablauf abnehmendem Nennwert. Der Wert dieser implizit im Bausparvertrag enthaltenen Option kann den Ausgangspunkt für neue Untersuchungen über die Vorteilhaftigkeit von Bausparverträgen bilden, indem der Optionspreis mit den Opportunitätskosten des Bausparers während der Laufzeit des Bausparvertrages verglichen wird. Durch die von Tarif zu Tarif unterschiedlichen Optionspreise ist ein besserer Vergleich der Vorteilhaftigkeit einzelner Tarife und damit verbunden, dem Wechsel von einem Tarif zum anderen, in Abhängigkeit von der Zinsentwicklung, möglich. Darüber hinaus kann der Optionspreis möglicherweise auch einen neuen Orientierungspunkt für die Höhe der staatlichen Bausparförderung liefern. |
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Stichworte: Bausparvertrag, Cap, Forward Rate Agreement, Option, Swap | |||