9th Symposium on Finance, Banking, and Insurance Universität Karlsruhe (TH), Germany, December 11 - 13, 2002 Abstract |
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R. Jaquemod, U.
Gauss und H. Wengert |
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Allianz |
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Aus verschiedenen Gründen (Ausgliederung des Asset Managements, anhaltende Niedrigzinsphase und der damit verbundenen Ausbau der Aktienquote, hohes Arbitragepotential zwischen einzelnen Lebensversicherungsprodukten gegenüber dem Kapitalmarkt u.a.) verstärkt sich für die deutsche Lebensversicherungsbranche die Notwendigkeit, ein Asset Liability Management (ALM) einzurichten. Der typische angelsächsische ALM Ansatz berücksichtigt dabei nach Auffassung der Autoren - zuwenig die spezielle deutsche Buchwertproblematik. Dieses Problem kann aber mit einer gleichzeitigen stochastischen Simulation der Markt- und Buchwertbilanz gelöst werden. Am Beispiel der Fragestellung nach der geeigneten Asset Allocation für einen Lebensversicherer wird das ALM Modell der Verfasser erläutert. Ausgehend von einem einfachen Asset Modell (multivariate Verteilungsannahmen für die betrachteten Asset Klassen) wird für unterschiedliche Kapitalmarktstrukturen eine Monte Carlo Simulation der Markt- und Buchwertbilanz über einen 5jährigen Projektionszeitraum durchgeführt. Die Ergebnisse werden dann in einem RiskReturnChart festgehalten: der Return in Form des Medians des surplus (auf Marktwertbasis) sowie das Risiko durch die Ruinwahrscheinlichkeit (auf Buchwertbasis). Entsprechend des Risikobewußtseins entscheidet sich danach das Management für die optimale Asset Allocation. In einem zusätzlichen Stress Test wird zum Schluß geprüft, ob dieses Portfolio auch bei extremen Kapitalmarktszenarien (etwa 1987er Aktiencrash) nicht zum Konkurs führt. Dieses ALM Modell ist für eine Vielzahl von Fragestellungen verwendbar (beispielsweise für die Entwicklung der Gewinnanteilsätze). Als interessante weitere Anwendung des Modells wird deshalb abschließend das Arbitragepotential einer Lebensversicherung mit abgekürzter Beitragszahlung mit Hilfe des ALM Modells bestimmt (Mikro-ALM). |
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