9th Symposium on Finance, Banking, and Insurance
Universität Karlsruhe (TH), Germany, December 11 - 13, 2002

Abstract



 


Banken im Cyberspace – Wie das Internet die Bankenlandschaft tiefgreifend verändert

 
 

Michael Krupp und Selcuk Boydak

   
 

The Boston Consulting Group


 
 

Die rasante Verbreitung des Internets verändert in tiefgreifender Weise die Beziehung zwischen Banken und ihren Kunden:


  • Physische Filialnetze und lokale Präsenz verlieren sukzessive an Bedeutung.
  • Eine enorme Informationsvielfalt wird für jeden Kunden jederzeit und überall abrufbar.
  • Ganz neue Formen von Interaktion und Individualisierung der Angebote und Leistungen werden ermöglicht.
  • Eintrittsbarrieren für Non-banks und Near-banks sinken dadurch drastisch.

Neue Wettbewerber dringen mit ganz neuen Geschäftsmodellen weit in die klassische Bankenwelt vor – so z. B. Finanzdienstleistungsnavigatoren. Navigatoren, wie z. B. Charles Schwab, treten als neutrale Vermittler von Bankprodukten im Internet in Erscheinung. Der wachsende Erfolg von solch neuen Business-Modellen wirft die Frage auf, die schon Bill Gates gestellt hatte:

"Sind Banken im klassischen Sinne zum Aussterben verurteilt, und werden sie sozusagen zu Dinosauriern der neuzeitlichen Finanzdienstleistung?"

Fest steht, daß sich die Bankenlandschaft in einem tiefgreifenden Wandel befindet. Kein Geschäftsfeld bleibt verschont. Das Internet verändert das Retail, Corporate, Investment und Transaction Banking sowie das Asset Management zugleich.

Für die Banken bedeutet dieser Wandel nicht nur ein Risiko, sondern es bieten sich auch eine Fülle neuer Chancen – so zum Beispiel der Bedarf nach ganz neuen Dienstleistungen, die privaten und kommerziellen Nutzern des Internets die Nutzung dieses neuen Mediums ermöglichen oder erleichtern können.

Ein wesentlicher Aspekt wird sich für Banken und Nicht-Banken in der Welt des Cyberspace auf jeden Fall ändern: Nicht die schiere Größe zählt, sondern Schnelligkeit und Anpassungsfähigkeit.