9th Symposium on Finance, Banking, and Insurance Universität Karlsruhe (TH), Germany, December 11 - 13, 2002 Abstract |
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T. Rehbock |
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Universität
Greifswald |
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Bei der Frage der Wirkungen der Kreditrationierung wird immer wieder die Rolle der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) angesprochen. Solche Unternehmen - so die Argumentation - sind im Falle der Kreditrationierung besonders gravierend betroffen, weil sie nicht oder nur sehr schwer auf andere Formen der Finanzierung ausweichen können. Diese Feststellung suggeriert, daß für größere Unternehmen die Kreditrationierung kein wirkliches Problem ist, weil diesen Unternehmen andere Finanzierungsmöglichkeiten offenstehen. Im vorliegenden Papier soll gezeigt werden, daß größere Unternehmen deshalb aber trotzdem nicht von einer Rationierungssituation auf dem Bankkreditmarkt unberührt bleiben müssen. Das ist dann der Fall, wenn die verschiedenen Finanzierungsformen optimal strukturiert sein sollen und dies aufgrund der Rationierung am Kreditmarkt nicht mehr möglich ist. Anhand eines
einfachen Modellrahmens und am Beispiel einer
restriktiven geldpolitischen Maßnahme wird dargestellt,
daß die Kreditrationierung einen stärkeren Einfluß auf
die Finanzierungsstruktur hat, als dies der Fall wäre,
wenn der geldpolitische Impuls über einen
preisgeräumten Kreditmarkt wirken könnte. Im Falle der
Rationierung kommt es zu einer Diskrepanz zwischen der
optimalen (gewünschten) Finanzierungsstruktur und der
tatsächlich realisierbaren. Letztere bildet sich nicht
aufgrund der entsprechenden Zinsen auf den verschiedenen
alternativen Kreditmärkten, sondern wird durch das
Ausmaß der Rationierung bestimmt. |
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